Feedback an Mitarbeitende: Zwischen Klartext und Fettnäpfchen-Slalom
- Steffi Heinemann
- 27. Dez. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Apr.

Feedback an Mitarbeitende - ein Vergnügen?
Feedback geben – klingt einfach, oder? Einfach mal sagen, was nicht passt oder was dir gefällt, und fertig. Aber nein, stattdessen wird’s schnell zur Gratwanderung zwischen Motivation und Drama-Queen-Momenten.
Das Problem: Feedback ist wichtig! Ohne konstruktive Rückmeldung kann sich nichts verbessern – weder im Team noch in der Kundenzufriedenheit. Aber wenn wir ehrlich sind: Manchmal haben wir uns längst eine Meinung über die Person gebildet, bevor wir überhaupt ein Wort gesagt haben. Und zack – klingt unser Feedback so locker und entspannt wie eine Steuererklärung.
Damit das nicht passiert, hier ein paar goldene Regeln für gelungenes Feedback – ohne Schweißausbrüche und peinliche Pausen.
1. Visualisiere das Gespräch
Setz dich auf einen Stuhl und stell dir vor, dein Gegenüber sitzt vor dir. Schau ihm in die (imaginären) Augen. Was denkst du wirklich über diese Person? Kommt dein Feedback aus ehrlicher Motivation oder gibt’s noch ein paar ungeklärte Emotionen im Hinterkopf?
Check dich selbst, bevor du andere checkst!
2. Achte auf deine Körpersprache
Über 80 % unserer Kommunikation läuft nonverbal – heißt: Selbst wenn du super sachlich klingst, kann dein Gesicht was völlig anderes erzählen. (Spoiler: Augenrollen ist keine neutrale Geste.)
Bevor du also loslegst, mach einen kurzen Selbst-Check: Bin ich angespannt? Wirke ich offen? Klingt meine Stimme wie eine Einladung oder wie ein Schuldspruch?
3. Reflektiere deine Vorurteile
Ja, wir alle haben sie. Ob wir wollen oder nicht. Und die beeinflussen, wie wir mit Menschen reden. Vielleicht hat der Kollege dich mal mit seiner Excel-Tabelle in den Wahnsinn getrieben oder du feierst insgeheim seine Kaffeekünste. Beides darf kein Feedback beeinflussen.
Also: Vorurteile erkennen – und dann ab in den mentalen Papierkorb damit! 🗑️
4. Starte positiv
Feedback muss nicht gleich klingen wie eine Gerichtsverhandlung. Fang doch einfach locker an:
"Ich möchte dir heute Feedback geben. Nicht alles, was mir auffällt, muss richtig sein. Hör mich erst an, dann reden wir darüber."
So fühlt sich dein Gegenüber nicht direkt in die Defensive gedrängt – und du schaffst eine offene Gesprächsatmosphäre.
5. Sei konkret und sachlich, vergiss Verallgemeinerung
Bitte keine Sätze wie: "Immer machst du das so" oder "Nie passiert das richtig!" – das ist der sichere Weg in eine Abwehrreaktion.
Besser: "Mir ist in den letzten zwei Wochen aufgefallen, dass X passiert ist. In Situation Y wäre eine Alternative vielleicht zielführender."
Fakten, keine Vorwürfe. Klingt einfach – ist aber Gold wert!
6. Lass Raum für Reflexion
Nach deinem Feedback: PAUSE! Ja, unangenehm, ich weiß. Aber dein Gegenüber braucht Zeit, um das Gehörte zu verarbeiten. Sonst wird’s kein Gespräch, sondern eine Ein-Mann-Show.
Tipp: Mach mal kurz die Klappe zu und warte. Das kann Wunder wirken.
7. Perspektivwechsel: Setz dich bevor du mit dem Feedback startest auf den anderen Stuhl
Und jetzt wird’s spannend: Stell dir vor, DU bekommst gerade dieses Feedback. Wie kommt es bei dir an? Würdest du dich verstanden fühlen oder verteidigen?
Wenn du merkst, dass du selbst deine Worte ungeschickt findest, dann überleg noch mal. Lieber jetzt korrigieren als später Drama abwarten.
Jetzt bist du bereit!
Hier noch die ultimativen Do’s & Don’ts für dein Feedback-Gespräch:
Schaffe eine angenehme Atmosphäre. (Also keine „Wir müssen reden“-Dramatik.)
Bleibe sachlich und konkret. (Fakten, nicht Gefühle.)
Biete konstruktive Lösungen an. (Nur motzen bringt nix.)
Höre aktiv zu. (Und unterbrich dein Gegenüber nicht – du bist ja kein Nachrichtensprecher.)
Und das Wichtigste: Hab Spaß dabei! Feedback muss nicht unangenehm sein – es kann auch ein echter Gamechanger für euer Team werden. 🚀
Viel Erfolg!
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